BRUNHUEMER G., Bäckerei
 


Das Famillenunternehmen Brunhuemer

Seit Generationen ist das Eckhaus am Pfarrplatz 19 in Linz Stammgeschäft und bis 1995 auch Produktionsstätte. Die Familie Brunhuemer ist seit dem 16. Jh. in Oberösterreich, zunächst mit dem Weberhandwerk, ansässig. Der erste "Pökh" der Brunhuemers scheint urkundlich 1749 in Schönering auf.

Zu Beginn des 19. Jh. zieht sein Urenkel Michael nach Linz und gründet hier eine Bäckerei. Sein Sohn Martin ist es, der 1878 das heutige Stammhaus am Pfarrplatz erwirbt.

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                                  Martin Brunhuemer                                Geschäft um 1900

Dessen Sohn Gustav übergibt 1947 den Betrieb wieder an seinen Stammhalter, den heutigen Besitzer Komm. Rat Gustav Brunhuemer (geb. 1920), der 1941 während eines kurzen Fronturlaubes die Meisterprüfung ablegt. 1943 vermählte er sich mit Maria Bergthaler, der Ehe entstammen zwei Kinder.

1947 wird mit der Gründung der Filialen begonnen und der Produktionsbetrieb wird ständig auf dem technisch neuesten Stand gebracht. 1948 erfolgt die nächste Renovierung des Stammhauses.

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Umbau 1948

Gustav Brunhuemer wird 1950 Kammermitglied, 1966 Landesinnungsmeister der Bäcker, Bundesinnungsmeister Stellvertreter und Obmann der BÄKO. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhält er 1980 vom Bundespräsidenten den Berufstitel Kommerzialrat.

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Kommerzialrat Gustav Brunhuemer

Der Betrieb heute

Rund 30 Brot , 45 Gebäck und 80 Feingebäcksorten bilden die Eigenproduktion, wobei die ofenfrischen Spezialbrote mit Vollkorn, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Mehrkorn, Haferkorn etc. und Dinkel , Franken , Haus und Landbrote von rund 30 MitarbeiterInnen in der Produktion hergestellt werden.

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Umbau 1970

Die Gustav Brunhuemer Ges. m. b. H. & Co. KG betreibt in Linz neben dem Stammgeschäft drei Filialen, die Einzelfirma Maria Brunhuemer weitere vier. In beiden Firmen sind zusammen 30 VerkaufsmitarbeiterInnen beschäftigt. Einer der Großkunden ist unter anderen das PRO Kaufland in Linz / Urfahr.

Neue Produktionsstätte entstand "auf der grünen Wiese" in Engerwitzdorf

"Das Herz sagte nein, der Verstand aber ja, weshalb es uns nicht leicht gefallen ist, nach 118 Jahren Linz den Rücken zu kehren. Aber die räumliche Enge und die weitreichenden behördlichen Auflagen haben den Entschluß reifen lassen, in der Nähe von Linz eine neue Produktionsstätte zu errichten", erklärt Komm. Rat Gustav Brunhuemer die entscheidenden Beweggründe für die Absiedelung. Und weiter: Die Stadt Linz zeigte sich zwar wohlwollend, die Gespräche blieben aber ergebnislos!'

Der neue Bäckereibetrieb in Engerwitzdorf

Ernst wurde es mit den Absiedlungsgedanken 1994, nachdem die Feuerpolizei einen Mehlsilo im Keller des Stammhauses bemängelte und Feuerschutztüren für das gesamte Haus vorschrieb. Die geforderten baulichen Veränderungen wären, wenn überhaupt, nur mit größtem finanziellen Aufwand zu erfüllen gewesen. Geblieben wäre die räumliche Enge, die Produktion in mehreren Stockwerken, die Parkprobleme für die Mitarbeiter und viele andere Erschwernisse mehr. "Das tun wir uns nicht an, wir siedeln ab", entschied der Chef trotz seiner damals bereits 74 Jahre dynamisch wie immer.

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Betrieb Engerwitzdorf

Nachdem die Verhandlungen mit der Stadt Linz zu keinem positiven Ergebnis führten, wurde ein geeignetes Grundstück gesucht und in Engerwitzdorf gefunden. Auf dem 4500 m2 großen Areal sollte eine moderne Bäckerei entstehen, weshalb man sich in Österreich und Deutschland entsprechende Betriebe ansah. "Unser Ziel war die bestmögliche und rationellste Produktion mit optimalen Arbeitsbedingungen zu schaffen, was uns auch voll gelungen ist", resümiert Gustav Brunhuemer, der dabei von Gattin Maria und Tochter Gertrude Susanne Dallamaßl vollste Unterstützung fand.